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Literatur ALS Praxis?: Aktualität Und Tradition Operativen Schreibens (in German)
Hübner, Raoul ; Schütz, Eberhard
Synopsis "Literatur ALS Praxis?: Aktualität Und Tradition Operativen Schreibens (in German)"
Operatives Schreiben versteht sich als eingreifendes Schreiben - und HandeIn. Es intendiert - wie das brechtsche, eingreifende Denken- die Veränderung der (sozialen, ökonomischen usw. ) Wirklichkeit selbst, oder doch eines Teils davon. Wo aber diese Veränderung nicht schon zu erreichen ist, will operatives Schreiben wenigstens die Var- bereitung und Herstellung van Bedingungen der Veränderbarkeit, z. B. durch Einleitung von Modellversuchen. Es ist daher Grundprin- zip operativen Arbeitens, die vielfältigsten und unter sich heterogen- sten darstellerischen Mittel (und Medien) - "gleichgültig, ob sie bis- lang als künstlerisch oder nichtkünstlerisch galten" (Scharang) - für das unmittelbar-praktische Ziel zu mobilisieren. Dieses Ziel ist am deutlichsten festgelegt in Benjamins Forderung, dag die, Arbeit selbst' zu Wort kommen solle. Derartiges jedoch in einer Zeit zu for- dern, in der noch keineswegs alles, urn die Sonne der Arbeit kreist' (Marx), heigt, in dieser Zeit die Vorstadien aufzusuchen und zu pro- pagieren, heigt, im Alltag die Möglichkeiten der Veränderbarkeit in Richtung des Zu-Wort-Kommen-Lassens der Arbeit aufzuspüren, mehr noch: sie verallgemeinern zu helfen, sie allgemein - zunächst vielleicht nur: bekannt - zu machen. Solange operatives Arbeiten noch eine Form bürgerlicher Aufklärung ist, in die Hand genommen zum Beispiel von Intellektuellen, lägt sich nicht davon absehen, dag es an der Krux aller Aufklärung teilhat: unabdingbares Prinzip der Herstellung allgemeiner Freiheit zu sein, gleichzeitig aber stets noch die gesellschaftliche Status-quo-Erhaltung zu betreiben und damit den real möglichen Fortschritt anzuhalten.